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Temperatur im Aquarium

Die Temperatur im Aquarium sollte möglichst konstant sein. Sie liegt in der natürlichen Heimat von Prachtschmerlen etwa bei 28° Celsius, trotzdem gibt es nur wenige Fälle, in denen in Mitteleuropa die Beeinflussung mittels Heizung oder Kühlung für ein Becken mit Prachtschmerlen wirklich notwendig ist.

Grundsätzlich gilt aber auch hier: auch bei natürlichen Umständen schwankt die Temperatur je nach Jahreszeit und Wetter, so dass eine gewisse Abweichung nicht problematisch ist.

Von den meisten bekannten Futter-Herstellern gibt es kostengünstig flache Thermometer, die Sie in die Innenseite des Aquarienglasses kleben können, um die Temperatur im Becken im Auge zu haben.

Heizung

In den meisten Aquariensets sind Heizungen mit dabei.
Vom Prinzip her gibt es zwei Typen von Heizungen:

  1. Stabheizung
  2. Bodenheizung

Die Bodenheizung ist praktisch nicht sichtbar. Allerdings frage ich mich, in wie weit eine Bodenheizung natürlichen Umständen entspricht. Normalerweise kommt die Wärme von der Sonne und damit von oben...

Die Stabheizung hängt schlicht und einfach in einer Ecke des Aquariums.

Nach meiner Erfahrung braucht ein Aquarium eigentlich überhaupt keine Heizung! Selbst ein Becken, welches nur an seiner kurzen Seite an der Wand steht, kann problemlos eine konstante Temperatur halten, da die Lampen genug Wärme abgeben.

Mein aktuelles Becken steht an zwei Wänden und hat auch im Winter - wenn also die Raumtemperatur etwas niedriger ist als im Sommer - durchgehend konstante Temperaturen. Wenn diese wenige Grad kühler sind als im Sommer, wird es den Fischen bestimmt nicht schaden, schließlich gibt es auch in der Natur und selbst in tropischen Gefilden auch mal kühlere Tage. Grundsätzlich also raus mit den Heizungen!

Eine Einschränkung muss ich trotzdem noch machen: beachten Sie Ihre individuellen Raumbedingungen. In manchen Wohnungen wird es sehr kalt, hier kann weiterhin eine Heizung nötig sein!

Kühlung

Umgekehrt kann es natürlich in einem heißen Sommer genauso möglich sein, dass die Fische im Aquarium regelrecht im Wasser „kochen“. Zur Regulierung dieses Problems gibt es folgende Optionen:

  1. Beckenklappe öffnen
  2. Wasser tauschen
  3. Lampe ausschalten
  4. Eis dazugeben
  5. Kühlgebläse anschaffen

Bei der ersten Option öffnet man einfach das Becken. Dadurch staut sich die Hitze wenigstens nicht im Aquarium selbst, sondern kann abziehen. Im Vergleich zum geschlossenen Deckel verdunstet das Wasser recht schnell und erhöht damit auch die Luftfeuchtigkeit im Raum. Dies ist eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit.
Je nach Fischbesatz ist es leider dabei möglich, dass ein Fisch unbemerkt aus dem Wasser über den Aqurienrand springt – ist mir selbst erst im vergangenen Jahr passiert! Die Fische wollen auch aus der Hitze flüchten, deshalb kann das echt mal passieren. Das war ein echter Schock, daher bitte bei dieser Variante aufpassen, dass kein Fisch abhaut. Jetzt habe ich im Sommer permanent ein Gitter anstelle der Beckenklappe über dem Aquarium liegen.

Eine weitere Möglichkeit, die von Aquarianern im Sommer häufig auch praktiziert wird, ist das Wasser zu tauschen. Dabei schafft man sich einen Aquarienschlauch und einen Eimer an. Der Schlauch kommt mit einem Ende ins Aquarium, mit dem anderen Ende in den Eimer. Man saugt kurz am einen Ende vom Schlauch (Eimerseite) und lässt das Wasser in den Eimer ablaufen. Unser Aquarium hat ein Volumen von etwa 400 Litern; an besonders heißen Tagen tauschen wir schonmal fünf bis sechs Eimer alle paar Stunden. Tauschen heißt konkret: das heiße Wasser durch kaltes Leitungswasser ersetzen. Vorsicht: bitte nicht zu viel Wasser auf einmal tauschen, denn die Bakterien und Kulturen im Becken müssen sich gut auf das neue Wasser übertragen können! Mit dieser Technik lässt sich das Wasser schon um mehrere Grad kühlen.

Zusätzlich können Sie das Licht im Aquarium ausschalten, da dieses das Wasser je nach Art der Beleuchtung deutlich aufheizt (bei Aquarien ohne Heizung stellten die Lampen die einzige Wärmequellen dar und schaffen es nach meiner Erfahrung selbst im Winter die Temperaturen warm genug zu halten). Dies sollten Sie allerdings nur für eine kurze Zeit - vielleicht ein bis drei Tage am Stück - tun, damit die Fische nicht im permanenten Dunkel sind.

Wenn es in meinem Aquarium mal so richtig heiß wird, nutze ich am liebsten ein Hausmittel, damit es wengistens spontan etwas angenehmer wird. Dazu befülle ich ein kleines Plastikgefäß mit Wasser und lasse dieses ein paar Stunden in der Tiefkühle gefrieren. Dann gebe ich den Eisklumpen in das Becken. Dafür halte ich den gefrorenen Behälter so lange ins Wasser, bis sich das Eis automatisch vom Rand ablöst. Die Fische sind neugierig und spielen mit den Eisbrocken, die da jetzt so herumschwimmen. Unter Berücksichtigung der Größe des Beckens sowie der Größe des Eisklumpens lässt sich schnell errechnen, dass sich die Temperatur nur um Bruchteile senkt. Zumindest haben die Fische etwas zum Spielen und es hilft ein bisschen!

Und noch eine Möglichkeit zur Kühlung des Aquarienwassers besteht in der Anschaffung eines speziellen Kühlgebläses, das am Aquarienrand fest montiert wird. Das Gebläse nutzt die physikalischen Effekte der Verdunstung. Diese Gebläse gibt es in verschiedenen Größen für unterschiedliche Aquarienvolumina, allerdings nicht mehr als 300 Liter (zumindest ist mir kein Gerät bekannt). Sie sorgen dafür, dass die Temperatur konstant nach unten reguliert wird. Auch bei dieser Möglichkeit bitte beachten, dass kein Fisch über den Rand abhaut. Natürlich können Sie eine Netzgitter-Abdeckung mit dem Gebläse für die Kühlung kombinieren.

Kommentare (2)

  • Sebastian
    Sebastian
    am 27.05.2016
    Hallo,

    finde die Seite echt super. Eine frage habe ich, wie heißt die Pflanze die man auf dem unteren Bild in der Ecke sieht? Also diese große "buschige"?

    LG
    • Christoph
      Christoph
      am 29.05.2016
      Hallo Sebastian,
      danke!

      Bei der Pflanze die man auf dem Bild hauptsächlich sieht müsste es sich um eine Echinodorus-Art (ich würde auf Echinodorus uruguayensis tippen) oder ein Aponogeton crispus handeln.
      VG
      Christoph

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